Die Außenanlage

Der Gemeindeabwasserverband Krems betreibt ein Sammelkanalsystem mit einer Gesamtlänge von ca. 120 km.

Dabei kommen Freispiegelleitungen mit einem Durchmesser von 200 mm bis 2.000 mm und Druckleitungen von 100 mm bis 1.200 mm zum Einsatz. Für jede Mitgliedsgemeinde gibt es Übernahmestellen, wo die jeweils eingeleitete Abwassermenge permanent gemessen wird. Die Ortskanalanlagen liegen aber grundsätzlich im Verantwortungsbereich der einzelnen Mitgliedsgemeinden.

Das Kanalnetz wird in sechs Sammlern untereilt und erstreckt sich von Krems entlang der Donau bis Dürnstein („Ufersammler“), von Dürnstein bis Schwallenbach und Mühldorf („Wachausammler“), von Krems bis Untermeisling („Kremstalsammler“), von Krems bis Hohenwarth-Mühlbach („Sammler Ost“), von Krems bis Hollenburg („Sammler Süd/1“) und von Krems bis Paudorf, Furth, Mautern, Bergern und Rossatz („Sammler Süd/2“).

Die Verlegung von großen Kanalrohren erfordert hohe Investitionen, daher kommt hier einer hohen Qualität bei der Materialauswahl bzw. der Verlegung ein hoher Stellenwert zu. Dadurch kann die Lebens- und Nutzungsdauer wesentlich verlängert werden.

Pumpwerke

Aufgrund der geografischen und topographischen Verhältnisse im Verbandsgebiet können nicht alle Abwässer im freien Gefälle zur Kläranlage geleitet werden. Daher sind auch derzeit 25 Pumpwerke in das Sammelkanalsystem integriert.

Die Pumpwerke haben dabei je nach Abwasseranfall unterschiedlichste Größen und Leistungsfähigkeiten. Die kleinsten Pumpwerke haben im Normalfall 2 Pumpen installiert (1 Pumpe Betrieb, 1 Pumpe Reserve) und eine Leistung zwischen 5 und 10 l/s.

Die größeren Pumpwerke haben 3 Pumpen installiert (2 Pumpen Betrieb, 1 Pumpe Reserve) und eine Leistung von ca. 50 l/s bis 150 l/s. Eines der größeren Pumpwerke ist das Pumpwerk Fladnitz am Sammler Süd/2. Hier werden alle Abwässer aus Bergern, Furth, Mautern, Paudorf und Rossatz über die Donau gepumpt. Die Druckleitung der Dimension DN 400 mm ist hier unter der Schnellstraßenbrücke aufgehängt.

Einige Pumpwerke am Ufer- und Wachausammler befinden sich auch im Hochwasserüberflutungsbereich der Donau und wurden dementsprechend speziell ausgeführt.

Das Pumpwerk Kremsmündung

Das Pumpwerk Kremsmündung ist nicht nur das größte Pumpwerk im Verband, sondern nimmt auch in Hinblick auf die Wichtigkeit eine Sonderstellung ein. 

Das Pumpwerk besteht aus verschiedenen Anlagenteilen: Schmutzwasserpumpwerk, Regenwasserpumpwerk, Drainagepumpwerk, Rechenanlage, Regenrückhaltebecken.

Daten & Fakten

2 Stk. Regenwasser-Grundlastpumpen à 1.000 l/s
6 Stk. Regenwasser-Hauptlastpumpen à 2.000 l/s
3 Stk. Drainagepumpen à 1.300 l/s
2 Stk. Schmutzwasserpumpen à 450 l/s
1 Stk. Schmutzwasserrechen 35 mm Spaltweite
1 Stk. Regenwasserrechen 80 mm Spaltweite

Schmutzwasserpumpwerk

Das Schmutzwasserpumpwerk ist für die Weiterleitung der Abwässer aus dem Ufersammler, Kremstalsammler und Wachausammler zuständig. Dazu sind zwei Pumpen (1 Betrieb + 1 Reserve) mit einer Pumpenleistung von je 450 l/s verbaut.

Regenwasserpumpwerk

Das Regenwasserpumpwerk ist die zentrale Regenentlastung vom Stadtgebiet Krems. Da die Niederschlagswässer nicht frei in die Donau abfließen können (Rückstau der Donau durch das Kraftwerk Altenwörth), müssen diese gepumpt werden. Über zwei DN1200 Druckleitungen können insgesamt bis zu 9.000 l/s Regenwasser in die Donau entlastet werden. Die eingebauten Pumpen haben ein Gewicht von 8,5 t und sind 3,5 m hoch. Die Förderleistung pro Pumpe beträgt 2.000 l/s.

Drainagepumpwerk

Das Drainagepumpwerk dient zur Regulierung der Sickerwässer durch den Hochwasserschutzdamm. Die verbauten Pumpen mit einer Förderleistung von je 1.300 l/s halten den Wasserstand im Donaubegleitgerinne konstant und befördern das überschüssige Wasser zurück in die Donau.

Rechenanlage

Das Schmutz- und Regenwasser wird mittels zweier Umlaufrechen von größeren Grobstoffen gereinigt. Das gewaschene und gepresste
Rechengut wird dann anschließend in Presscontainer gesammelt und schlussendlich entsorgt.

Regenrückhaltebecken

Das Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 1.800 m³ fängt den ersten Spülstoß bei Regenbeginn ab. Die Schmutzstoffe können sich im Becken
absetzen und nur das mechanisch gereinigte Abwasser fließt über den Überlauf und wird in die Donau gepumpt. Nach Regenende wird das
Becken mittels Spülkippen gereinigt und das verschmutzte Wasser Richtung Kläranlage weitergeleitet.

Sonderbauwerke

Neben dem Kanalnetz und den Pumpwerken betreibt der GAV Krems auch noch zahlreiche Sonderbauwerke. Dazu gehören die Mengenmessschächte. Hier werden die eingeleiteten Abwassermengen aus jeder einzelnen Mitgliedsgemeinde gemessen.

Zur Entlastung der Mischwasserkanalnetze gibt es auch Regenüberfälle und Regenüberlaufbecken. Das größte Regenüberlaufbecken befindet sich beim Pumpwerk Kremsmündung mit ca. 1.800  Nutzvolumen.